Stress? Lass leise Dampf ab!

Bewusstes Atmen baut Stress ab

Wir alle kennen ihn, den Gefährten unserer Zeit … – den Stress. Er kann positiv, aber durchaus auch negativ sein. Auf die Frage „wie geht es dir?“ folgt allzu häufig die Antwort „viel zu tun, ich bin im Stress“ – ganz gleich ob man die Vollzeit arbeitende Mutter, die Hausfrau, den Teenager, den Handwerker oder den Manager fragt. Der Stress ist omnipräsent und er hat ein paar üble Begleiterscheinungen: Er sorgt dafür, dass wir unsere Bedürfnisse vernachlässigen – die, die der Körper von uns einfordert und die, die gut für unser Seelenleben sind.

Stress hat ein paar unschöne Begleiterscheinungen

Und er sorgt dafür, dass wir uns um unsere Beziehungen nicht gut genug kümmern. Meist sind es auch noch die Beziehungen, die uns eigentlich wichtig sind. Oberflächliche Kontakte, mit denen wir im Job und Alltag zu tun haben, werden gepflegt, weil man das halt tun muss und es sich gehört oder erwartet wird. Aber die echten, langjährigen Freundschaften, Familienbindungen und Partner werden vernachlässigt, schließlich sind wir uns ihrer sicher. Wir vertrauen darauf, dass wir uns auf sie verlassen können, ohne viel dafür tun zu müssen. Stimmt ja, aber sollten wir nicht mehr Zeit mit dem verbringen, was uns wichtig ist und uns gut tut? Ich meine schon!

Ein paar Minuten für die Entspannung sind besser als nichts

Leicht geschrieben, aber schwer getan, wenn die Zeit knapp ist und der Beruf oder der Alltag so viel von uns abverlangt. Und trotzdem: „A bisserl was geht immer“, wie der Bayer so schön sagt. Es lohnt sich, einen näheren Blick auf unsere Bedürfnisse zu werfen. Haben wir das getan, kann man schauen, wo man dem Tagesablauf regelmäßig ein bisschen Zeit für sich abzwacken kann. Eine viertel Stunde nach dem Aufstehen reicht z.B., um ein paar einfache Dehnübungen zu machen.

#fragdenyogi

Asanapraxis am Morgen als Einstimmung in den Tag

Der Yogi macht morgens den herabschauenden Hund, um den Rücken schön lang zu machen und die Beine zu beleben. Dabei atmet er tief und gleichmäßig ein und aus. Ist er noch nicht beweglich genug, beugt er die Beine und achtet darauf, den Rücken maximal zu strecken und die Schultern in den Körper hinein zu saugen.

Atme durch – aber bewusst!

Keine Zeit, keine Zeit, keine Zeit? Ok – aber atmen tun wir sowieso die ganze Zeit. Da können wir uns doch mal fünf Minuten nehmen und dabei ganz bewusst durch die Nase ein- und wieder ausatmen – in einer aufrechten Sitzhaltung. Einen eigenen Rhythmus finden und versuchen, während dieser kurzen Zeit keinen Atemzug zu verpassen. Und, wenn wir schon dabei sind, können wir versuchen, die Ausatmung zu verlängern. Das geht so: Wir atmen auf vier Takte ein und atmen auf sechs bis acht Takte aus. Ohne, dass wir in Atemnot geraten – wir sollten dabei ganz entspannt bleiben.

Wenn wir Verspannungen haben, können wir die Ausatmung mit der Kraft unserer Vorstellung genau da hin lenken. Der Atem ist mächtig. Wenn wir aufgeregt sind, atmen wir automatisch schneller. Im Umkehrschluss können wir uns selber beruhigen, indem wir tief, gleichmäßig und entspannt ein- und ausatmen.

Bewusste Atmung reduziert Stress – und belebt!

Der Atem kann als wirkungsvolles Instrument genutzt werden, um Stress zu reduzieren, um gelassener zu werden und um uns die Offenheit für das Wesentliche zu erhalten – das, was uns und unseren Beziehungen gut tut und uns lebendig hält. Das ist eine Erkenntnis für alle, die einfach umzusetzen ist – egal ob wir Yoga-affin sind oder nicht!

Denn der Atem ist ein mächtiges Hilfsmittel, um wieder in unsere Mitte zu finden. Nicht umsonst wird er als Leben erhaltende Kraft beschrieben – und hat dafür viele unterschiedlich Bezeichnungen erfahren – von Odem, über das Qi bis hin zum Prana. Über den Atem finden wir zu uns selbst – er ist die Verbindung zwischen Innen und Außen, die einende Kraft, die uns am Leben hält.

Foto: Ute Freundl

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