Cocooning und Corona: Während in der Welt die Corona-Fallzahlen ansteigen, geht in den Familien der Trend, sich einzuigeln, in die nächste Phase – das nennt man Cocooning. Zunächst muss dies nicht unbedingt schlecht sein. Wir alle wollen es kuschelig haben, wenn es draußen garstiger und auch bedrohlicher wird. Blöd nur, wenn die Jüngsten bei diesem Cocooning auf der Strecke bleiben. Oder auch diejenigen, die auf Partnersuche sind. Oder die Schulabgänger, die einen neuen Arbeitsplatz oder ein Studium antreten. In Zeiten von Social Distancing gilt es, sich vermehrt digital zu behaupten. Aber geht das überhaupt, Teamplaying auf Distanz? Es gibt noch viele Fragen, die offen sind, und die Zeit brauchen, um beantwortet zu werden.
Cocooning und Home Office – wie sich unser Arbeiten verändert
Fakt ist, unser Arbeiten verändert sich und erlebt gerade eine Transformation, die so nicht geplant war. Sie findet jetzt statt und die Gewinner dieser Umwälzung werden diejenigen sein, die voraus denken und sich entsprechend positionieren. Mir fällt es schwer, die Welt in Gewinner und Verlierer aufzuteilen, aber so funktioniert der Markt nun einmal. Und ich finde es wichtig, Teil der Entwicklung zu sein – denn außen vor zu bleiben, ist keine Dauerlösung. Jammern und Klagen – das bringt nichts. Besser ist es, den aktuellen Zustand zu analysieren und entsprechende, vorausschauende Maßnahmen zu ergreifen, um das Beste aus ihm zu machen. Dieses Prinzip funktioniert im Großen wie im Kleinen. Eigentlich basiert darauf die Formel, die Berater anwenden, wenn sie Unternehmen bei ihren Veränderungsprozessen begleiten.
Wie sicher ist dein Home Office?
Cocooning gibt einzelnen Branchen Auftrieb – z. B. der Möbelbranche, den Gartenbau- und Heimwerkbetrieben und vor allem den Unternehmen, die sich auf die Digitalisierung spezialisiert haben. Wichtig ist, den Heimarbeitsplatz so einzurichten, dass wir bequem und effektiv arbeiten können – schließlich sollte die Technik gut funktionieren, wenn mehrere Personen gleichzeitig das WLAN nutzen. Neben der Technik ist aber auch die eigene Funktionstüchtigkeit wichtig – Sicherheit am Arbeitsplatz muss auch zuhause eine Rolle spielen.
Wie gesund ist dein Arbeitsplatz zuhause?
Unser Körper braucht Bewegung, Veränderung, Flexibilität – nur dann bleiben wir auch geistig fit und flexibel. Deshalb ist es immens wichtig, dass das Homeoffice gut eingerichtet wird. Und das ist bestimmt keine einfache Aufgabe – in vielen Familien fehlt einfach der Platz und das Equipment, um rückengerechtes Arbeiten zu ermöglichen. Es ist wichtig, immer wieder eine andere Position einnehmen zu können, um den Rücken nicht zu einseitig zu belasten. Unternehmen haben die Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass dies auch im Home-Office möglich ist. Ein paar Tipps zum Thema Bewegung am Arbeitsplatz finden sich hier: Locker in den Schultern – Übungen am Arbeitsplatz
Viele Calls lassen sich auch im Stehen erledigen. Und zuhause fällt es vielleicht sogar leichter, zwischendurch mal ein paar einfache Rückenübungen zu machen – es schaut ja kein Kollege zu. A propos – immer mal wieder zu überprüfen, ob die PC-Kamera auch ausgeschaltet ist, wenn sie es sein soll, kann helfen, peinliche Situationen zu vermeiden. Es kam durchaus schon vor, dass bei wichtigen Verhandlungen, die ohne Kamera laufen sollten, einzelne Teilnehmer doch sichtbar waren – bei schwierigen Besprechungen, in denen bestimmte Dinge durchgesetzt werden sollen, kann man sich vorstellen, dass die Mimik und Gestik möglicherweise nicht immer dem Gesagten entspricht – oder umgekehrt. Also Vorsicht vor den Tücken der Heimarbeit 😊
Und die Kleinen?
Bei all den Umbrüchen und dem Aus-der-Situation-das-Beste-Machen dürfen wir natürlich nicht unsere Kinder vergessen. Denen ist es meist egal, wie schön wir unsere Wohnungen einrichten oder unseren Garten bepflanzen. Oder wie reibungslos unser Home-Office funktioniert. Die Fahrtzeit, die wir gewinnen, wenn wir nicht ins Büro fahren, können wir nutzen, um den Kindern das zu geben, was für sie zählt: gemeinsame Zeit, nach Möglichkeit an der der frischen Luft. Diese Zeit ihnen zu schenken, so oft es geht, ist Aufgabe der Eltern. Und jetzt schon dabei aufklären, wie wichtig es ist, unsere Welt sauber zu halten, indem wir uns einschränken und versuchen, nachhaltiger zu leben. Denn für das Klima läuft die Zeit ab – Corona hin oder her.
Mehr zum Thema Corona findet sich auf meinem Blog: Textyogi bloggt
Foto: privat, Ute Freundl