Schöne neue Arbeitswelt: Quo vadis, Open Space?

Chance neue Arbeitswelt: Die Corona-Krise hat unser Leben verändert – unser Alltag mit Arbeit, Kindern und Freizeit läuft seit März zum Teil in völlig veränderter Weise ab. Covid19 hat viel Leid gebracht, darüber brauchen wir gar nicht zu reden. Alle, die gesundheitlich verschont geblieben sollen, müssen dankbar und glücklich sein. Davon mal abgesehen hat die Krise dafür gesorgt, dass Familien näher zusammengerückt sind, was allerdings auch nicht für jede Familie nur von Vorteil ist. Je nach Wohnfläche hat das mit Sicherheit zu sehr viel Stress geführt. Die Vereinbarkeit von Beruf, Homeschooling der Kinder und den übrigen Bedürfnissen der Familie ist definitiv eine große Herausforderung – darüber habe ich hier schon geschrieben: Daheim bleiben in der Krise

Und diese Krise hat definitiv unsere Arbeitswelt verändert – mit Folgen, die sich in der Zukunft noch zeigen werden. Die wirtschaftlichen Risiken sind immens. Aber da, wo Risiken sind, sind auch Chancen. Und diese Chancen liegen in einer bislang so nicht da gewesenen Veränderung der Unternehmenskultur.

Die Chancen der neuen Arbeitswelt

Disruption, Paradigmen- oder Perspektivwechsel – egal, wie wir es nennen: In jedem Fall ist die Zeit reif für innovative Ideen, wenn es um die neue Arbeitswelt geht. Gab es vor der Krise trotz aller Innovationskraft noch viel Skepsis in den Führungsetagen, wenn es um das Thema Home-Office der Mitarbeiter ging, so kann es sein, dass diese Skrupel gewichen sind. Denn die Krise hat eines mit Sicherheit gezeigt: Meetings, Calls, Team- oder Kundenbesprechungen funktionieren ziemlich gut aus der Distanz.

Reisen können deutlich reduziert werden, ohne dass die Dinge aus dem Ruder laufen oder völlig unpersönlich werden. Im Gegenteil. Haben wir nicht alle einen Blick auf die Wohnzimmerwände, die Bücherregale oder die Küchenschränke unserer Kollegen erhaschen können? Und gemeinsam darüber gewitzelt, warum gerade jetzt das Kind Hilfe braucht, der Hund der die Katze Aufmerksamkeit erreichen will? Und haben wir nicht alle festgestellt, dass wir nicht weniger arbeiten, vielleicht sogar das Gegenteil und auf jeden Fall effizienter, wenn Fahrtwege wegfallen und wir unsere Zeiten flexibler einteilen können?

Open Space mit Home-Office

Viele Unternehmen haben noch vor der Krise ihre Büros umgestaltet – zum Teil mit großem Aufwand und erheblichen Kosten, um das Thema New Work im Open Space-Büro umzusetzen. Denn das schien das Konzept der Zukunft zu sein. Ein bisschen Aufbruch, ein bisschen Veränderung, mit ein paar Chill- und Denk-Oasen garniert, dazu viel Offenheit, keine festen Arbeitsplätze, mehr Mobilität – alles brandneu? Irgendwie erinnert mich das an Zeiten der New Economy, das war so um 2000.

Alter Wein in neuen Schläuchen, also? Tja, der Wein ist umgekippt, als Covid19 über uns gekommen ist. Denn jetzt sieht es ja so aus: In den schönen neuen Büroräumen muss sehr viel Raum zwischen den Arbeitsplätzen sein – und eigentlich sollte sich jeder wieder einen festen Platz suchen, aus Gründen der Hygiene. Sprich das Open-Space-Konzept funktioniert so gar nicht mehr. Oder zumindest mit deutlich weniger Mitarbeitern. Und darin liegt doch die Chance: Home-Office und Open-Space in zarter Umarmung vereint, nie wieder Diskussionen, ob und wann man im Büro zu sein hat. Sondern eine auf Vertrauen und Erfolge basierende Zusammenarbeit, die sich selbst und zur passenden Zeit vor Ort einfindet – oder eben im Netz.

IT-Sicherheit wichtiger denn je

Das kann allerdings nur funktionieren, wenn dieses Konzept IT-technisch entsprechend untermauert wird. Natürlich mit der geeigneten IT-Security-Strategie und Verantwortlichen, die sich um ihre Umsetzung kümmern. Ob das alle Unternehmen allein schaffen, bleibt fraglich. Gerade der Mittelstand braucht Hilfe dabei, und sollte sie sich bei denen suchen, die sich darauf spezialisiert haben. Dann kann auch von Unternehmensseite der nächste Lockdown kommen, wenn er denn kommen sollte. Was wir natürlich nicht hoffen, und so gut es geht versuchen, zu vermeiden.

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