Passend zur Jahreszeit geht es noch einmal um das Thema Weihnachtskarten schreiben – sinnvoll oder nicht. Vor einiger Zeit habe ich bereits einen Blogartikel darüber verfasst. Tenor des Beitrags war, dass ich mich gegen die üblichen Weihnachtsgrüße an Kund*innen entschieden habe – denn: 0815-Karten halte ich für überflüssig. Und ich bin nach wie vor dieser Meinung. Die meisten von uns kennen das – insbesondere diejenigen, die in Unternehmen arbeiten, die viele Dienstleister beschäftigen. Ab November trudeln die ersten Grußkarten ein – oft sogar richtig schöne Karten mit dem stets passenden Text „Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch. Auf eine weitere, erfolgreiche Zusammenarbeit im nächsten Jahr“ – oder so ähnlich. Persönlich geht anders. Und sehr viele dieser Karten landen quasi ungelesen – was gibt es auch zu lesen? – im Papierkorb.
Bitte keine 0815 Weihnachtskarten schreiben
– die liest ohnehin niemand
Fazit meines Artikels war dieses hier: Wenn schon Weihnachtskarten schreiben, dann bitte mit einem besonderen Text. Sonst lass‘ es lieber ganz oder verschicke lieber einen digitalen Weihnachtsgruß. In meinem Artikel gebe ich ein paar Tipps, wie man eine persönlichere, lesenswertere Karte verfasst – was nicht unbedingt leicht ist – denn der Anlass (Weihnachten) ist ja vorgegeben, bekannt und hinreichend ausgereizt und dennoch wollen wir uns abheben und eine besondere Karte verschicken.
Eine neue Perspektive einnehmen
Ich sehe das nach wie vor so und stehe hinter meinem Beitrag – aber jetzt haben wir Corona im Haus (im übertragenen Sinn). Und deshalb möchte ich diesem Artikel ein paar Zeilen hinzufügen – denn Corona hat unsere Arbeitswelt völlig auf den Kopf gestellt, manches ist aus den Fugen geraten und für viele sind Existenzängste nunmehr neuer Teil ihres Alltags – über diese schöne neue Arbeitswelt findet sich übringes auch ein Beitrag auf meinem Blog. Und in dieser Zeit, die uns alle betrifft, auf welche Weise auch immer, brauchen wir mehr denn je positive News, Überraschungen, ein paar nette Worte – und sei es auf einer Weihnachtskarte. Deshalb habe ich mich entschieden, in diesem Jahr doch ein paar Weihnachtskarten an Kund*innen zu verschicken.
Hinzu kommt die Geschichte einer Kundin, für die ich kürzlich die diesjährige Weihnachtskarte texten durfte. Sie erzählte mir, dass einer ihrer langjährigen Kunden sie dafür gelobt hätte, dass sie doch immer so schöne Karten verschicken würde und er ihr dafür herzlich danken möchte. Tja – nix Papierkorb! Es geht also auch anders.
Jetzt lieber Süßes als Saures!
Die Zeiten sind hart und alles andere als lustig. Trotzdem: Vogel-Strauß-Spielen ist keine Option. Besser die Dinge anpacken, nach vorne schauen und sich das Leben trotz allem ein bisschen versüßen – die Welt stößt uns ohnehin schon sauer genug auf. Das ist natürlich nicht unbedingt wortwörtlich gemeint, jede*r muss für sich das finden, was hilft. Ab und zu ein bisschen Schokolade kann aber häufig Trost spenden – zumindest kurzfristig. Die Kartenmacherei (Werbung, da Markennennung), ein regionaler Anbieter, den ich nutze, bietet einen süßen Gruß an, den man mit Logo versehen an die Kunden schicken kann. Nicht die schlechteste Idee, denn für Schokolade findet sich immer ein Abnehmer, dieser Weihnachtsgruß landet zumindest nicht im Mülleimer. Und eine kleine Geste, die Freude bereitet, ist in dieser anstrengenden Coronazeit gern gesehen.
Die Trotz-allem-Haltung einnehmen
Es tut gut, sich und anderen zu zeigen, dass man sie schätzt, dass sie wichtig sind, dass sie das sind, was eben gut ist – trotz allem. Und die Weihnachtszeit ist die beste Zeit, um diese Wertschätzung zu bekunden – es muss ja kein Massenwurf sein. Sonst ist schnell wieder die Authentizität in Gefahr. Und gerade diese Authentizität ist es, die wir momentan alle brauchen, die uns und anderen gut tut.
Wer jetzt Unterstützung für einen knackigen Text sucht, der nicht nur gelesen wird, sondern vielleicht auch in Erinnerung bleibt, der darf sich gern an mich wenden. Ich habe schon sehr viele Weihnachtskarten getextet – meistens waren es nicht meine eigenen, sondern ich habe sie im Namen meiner Kunden getextet. Somit wage ich zu behaupten, Weihnachtskarten-Ghostwriting ist meine Spezialität.
Foto: Ute Freundl
In der Tat: Alle Jahre wieder ein spannendes Thema. Wir macht Ihr das eigentlich heuer? Die meisten Büros bei meinen Kunden stehen leer. Nach Hause in das jeweilige Homeoffice schicken? Oder nur elektronisch? Das ist halt so überhaupt nicht meins – weder beim Schicken noch beim Bekommen. Ich habe soeben einen ersten “remote” Weihnachtsgruß per Mail bekommen und mich überhaupt nicht gefreut. Ich mag was anfassen und die schönen Karten in der Küche aufstellen, immer mal wieder eine zur Hand nehmen und reinlesen… – so lange bis sich halt irgendwer beschwert, dass es keinen Platz mehr zum Plätzchenbacken gibt 🙂
Ja, dieses Jahr ist alles anders. Ich habe bei einigen Kund*innen die Privatadresse erfragt, um sicher zu gehen. Evt. kommen sonst die Karten zu spät im Home-Office an.