Weihnachten ist nicht mehr aufzuhalten. Und ich habe keine Lust, Weihnachtskarten zu schreiben. Beruflich nicht und privat eigentlich auch nicht. Ich weiß nicht, ob es anderen so geht wie mir. Aber dieses Jahr kommt es für mich zu früh. Liegt wahrscheinlich an dem fantastischen Sommer. Und mir geht es so, wie das eine Freundin gesagt hat: „Gefühlt bin ich noch vor sechs Wochen in der Sonne gelegen“. Kurzum: Ich bin nicht bereit!
Weihnachten ist Stress!
Dass Weihnachten meist Stress bedeutet, ist bekannt. Angesichts einer großen Familie geht mir das auch so. Dazu kommt, dass mir die Geschenkeberge unter dem Baum von Jahr zu Jahr mehr aufstoßen – und dann noch dieser Baum. Nachhaltig geht anders. Aber wie es halt so ist mit Familie: Es ist schwer, daran etwas zu ändern. Ich habe das heute Morgen am Frühstückstisch mal in den Raum geworfen: Nächstes Jahr bekommt jeder nur ein Geschenk. Dafür spenden wir dann eine schöne Summe an diejenigen, die nicht so viel Glück im Leben haben. Die Reaktion: lange Gesichter. Dann sei das ja kein richtiges Weihnachten mehr. Hmmm. Aber ist es nicht gerade das, was Weihnachten sein soll: das Fest der Liebe, des Gebens – aber nicht nur innerhalb der eigenen Kreise – sondern darüber hinaus? Ich glaube, wir müssen reden.
0815-Karten sind überflüssig.
Aber es ist halt so, dass Weihnachten für die Kinder das wichtigste Fest ist, und so wie man es eingeführt hat, so bleibt es dann meist. Für die Eltern bedeutet das viel Mühe, um allem gerecht zu werden. Aber dies nur am Rande und zurück zu den Weihnachtskarten. Eigentlich möchte man ja lieben Freunden und der Verwandtschaft einen Weihnachtsgruß senden – und den Kunden auch. Aber ich bin in diesem Jahr schreibfaul. Und das mir, der Texterin. Oder vielleicht gerade deswegen? Ich kann mich einfach nicht aufraffen, die üblichen Weihnachtskarten zu verschicken. Denn ich erinnere mich noch gut daran, wie es ist, wenn man von diesen Karten überflutet wird. Als ich noch angestellt war, waren es einfach weitere Papiere, die nach ein, zwei Wochen im Papierkorb gelandet sind. Und die paar Zeilen, die darauf stehen, sind sowieso immer gleich. Wirklich kreative Weihnachtspost ist die Ausnahme. Jetzt könnte man natürlich einwenden, dass das halt eine Geste sei. Stimmt. Mehr aber auch nicht. Und kein Mensch wird sich im Januar fragen, warum Frau Freundl dieses Jahr zu Weihnachten keinen Weihnachtsgruß verschickt hat. Falls doch, sagt mir das bitte!
Zeig‘ etwas von dir persönlich oder lass‘ es ganz
Fazit: Wenn Weihnachtskarte, dann bitte eine außergewöhnliche Karte – v.a. was den Text angeht. Sonst lasse ich es lieber ganz oder verschicke halt einen digitalen Weihnachtsgruß. Aber wie schreibt man eine besondere Weihnachtskarte? Am besten, indem man etwas wirklich Persönliches hineinpackt. Und das passt natürlich nicht immer und auch nicht für alle Kunden. Aber es sind die persönlichen Einblicke, die uns interessieren. Egal, wie gut oder schlecht wir einander kennen. Aus diesem Grund boomen wohl auch die Social-Media-Kanäle, die uns Einblicke in das scheinbar perfekte Leben der anderen gewähren.
Es gibt sicher unendlich verschiedene Wege, eine Karte persönlicher zu machen. Man kann z.B. von seinem persönlichen Highlight in 2018 oder dem besonderen Vorsatz für 2019 erzählen – sofern der wirklich etwas Besonderes ist und nicht das Übliche – wie weniger Alkohol trinken, gesünder essen, mit dem Rauchen aufhören, o.ä. Nein, dieser Vorsatz müsste schon einen persönlichen Einblick gewähren. Z.B. in ein eigenes Projekt, das man verwirklichen will und das man kurz beschreibt.
Ein Vorsatz, der etwas über deine Vorlieben erzählt
Dieser Vorsatz kann m.E. auch ruhig im privaten Bereich liegen, man sollte halt einen schönen Übergang finden. Z.B. mit einer Frage an die Kunden starten und diese dann für sich selber beantworten: „Was haben Sie sich für 2019 vorgenommen? Ich möchte im kommenden Jahr endlich eigene Hühner halten. Um Eier von wirklich glücklichen Hühnern essen zu dürfen. Denn die Zeit, die wir haben, sollten wir alle möglichst glücklich verbringen, finden Sie nicht?“ Also direkte Ansprache ist gut, Einblick ins Privatleben bzw. in die eigene Gesinnung ist gut, und am Schluss ein kleiner Ausblick, der Lust und Laune macht oder zum Nachdenken anregt.
Weihnachtskarte ohne Weihnachtsmotiv? Das geht!
Und das Motiv? Muss eigentlich auch nicht unbedingt weihnachtlich sein. Könnte auch ein niedliches Huhn sein, wenn wir beim oberen Beispiel bleiben. Warum denn nicht, das ist ja nicht verboten. Klar ist es nicht immer einfach, eine persönliche Beziehung zu unseren Kunden aufzubauen – v.a. dann, wenn wir vielleicht nur projektbezogen zusammenarbeiten und sonst wenige Gemeinsamkeiten haben.
Keine Lust, Weihnachtskarten an die Kunden zu schreiben? Dafür gibt es Texterinnen!
Wenn wir uns allzu schwer damit tun, Weihnachtskarten an die Kunden zu schreiben, gibt es auch noch diese Lösung: Wir beauftragen eine kompetente Texterin, die das dann professionell erledigt (in meinem Fall: für andere schreibe ich natürlich gern kreative, besondere Weihnachtskarten) oder wir schreiben eben keine Karte. Und nehmen dies zum Anlass, um im neuen Jahr zum Telefonhörer zu greifen und unseren Kunden ganz persönlich ein glückliches neues Jahr zu wünschen. Ein bisschen Plaudern bringt in diesem Fall ganz bestimmt mehr als eine 0815-Karte. Vielleicht lässt sich auf diese Weise auch ein neues Projekt anstoßen?
Das Beispiel mit den Hühnern soll übrigens wirklich nur ein Beispiel sein. Und nein, mein Projekt im nächsten Jahr besteht nicht darin, Hühner zu halten. Ich plane Fortbildungen im Text-/Social-Media-Bereich und im Yoga sowieso. Darüber hinaus möchte ich viel Quality-Time mit meiner Familie verbringen, und freue mich auf Kurzreisen mit lieben Freunden. Ich möchte weniger Plastik verbrauchen, mehr Car-Sharing nutzen und ganz viel tanzen. Und noch mehr den Augenblick an sich wahrnehmen und genießen. Kommt entspannt und v.a. gesund durch die Weihnachtszeit – auf dass sie euch viel Kraft gebe für ein glückliches, erfolgreiches neues Jahr!
Mehr zum Thema Kreativität aus meinem Blog: Ich schreibe, also bin ich
Und damit das mit der Entspannung in der Weihnachtszeit auch klappt, hier ein paar Anregungen: Wie hältst du es mit der Transformation?
Foto: Ute Freundl