Ein Yoga Retreat ist mittlerweile en vogue – zumindest in der großen Gemeinde der Yogafans. Und die Auswahl an Seminaren im In- und Ausland ist entsprechend umfangreich. Sie werden angepriesen als Urlaubsreisen für Sinnsuchende und oft in Kombination mit einem Wellnessprogramm oder spezieller Ernährung angeboten. Ich war vor vielen Jahren zum letzten Mal bei einem Retreat auf Kreta, das ich wunderbar fand. Entsprechend hoch sind meine Erwartungen gewesen und ich wollte auf keine Fall pokern: Die Chance auf ein bisschen Ausbruch aus dem Alltag mit Job und Familie galt es, hundertprozentig zu nutzen.
Aus diesem Grund habe ich für mich ein kleines Retreat mit einer mir bekannten Yogalehrerin gesucht – ihren Unterricht habe ich während meiner Yogatherapie-Fortbildung kennen und schätzen gelernt: Susan Michel. Den Ort des Geschehens, die Ödmühle in Österreich, kannte ich noch nicht, aber auch diesbezüglich wurde ich definitiv nicht enttäuscht: Mühlen Retreats.
Was soll ich sagen – ich habe jetzt vier Tage der Fülle in Sachen Körpererfahrung hinter mir – sowohl, was den Yoga betrifft, als auch was die Ernährung angeht.
Yoga Retreat als bewegte Meditation
Aber zunächst zum Yoga: Das Programm war intensiv, ohne zu überfordern. Wir sind in der Früh um 7.45 Uhr in den Tag gestartet – mit Reinigungsübungen und Meditation. Danach Frühstück, nach einer kleinen Pause ca. zwei Stunden Yoga mit verschiedenen Themen. Immer ein sehr achtsamer Unterricht, dem jede*r gut folgen und die eigenen Grenzen ausloten konnte. Insgesamt sehr schöne fließende Sequenzen, die Susan als Meditation in Bewegung angeleitet hat. Anschließend Mittagessen, danach Pause, am späten Nachmittag noch einmal Yoga. Gegen 18.30 Uhr Abendessen und lockeres Beisammensein. Die Gegend ist ländlich ruhig, die Oedmühle ist sehr schön am Mondsee in Österreich gelegen. Gleich nebenan der etwas kleinere Irrsee, der fußläufig zum Baden einlädt. Die Pausen konnte man entsprechend vielfältig nutzen – oder aber einfach den Garten genießen und ein bisschen faulenzen.
Ayurvedische Küche mit Daniela Wolff
Abgerundet und perfekt ergänzt wurde der Unterricht durch eine grandiose ayurvedische, vegetarische Küche von Daniela Wolff. Sie hat es verstanden, jeden Tag drei Mahlzeiten zu zaubern, die uns nicht nur ernährt, sondern vielmehr geistig und körperlich genährt haben. Jeder einzelne Gang war zudem ein prächtiges Farbenspiel. Zusätzlich ist es ihr gelungen, auf die verschiedenen Unverträglichkeiten einzelner Teilnehmer*innen einzugehen und immer für das gewisse Etwas zu sorgen – in Form selbst gebackener Kekse oder kleiner Aufmerksamkeiten zwischendurch. Sie lebt die ayurvedische Küche mit Leib und Seele und der Ort und das Haus strahlen dies auch aus. Jede*r fühlt sich sofort willkommen und angenommen.
Diese Einheit zwischen den praktischen Inhalten des Retreats und der kulinarischen Ergänzung hat sich auch im Zusammensein der Gruppe widergespiegelt: Wir waren aus meiner Sicht eine sehr harmonische Teilnehmerschaft – obwohl alle mit zum Teil sehr unterschiedlichem Hintergrund.
Retreat Fazit
Unser bunt zusammengewürfelter Haufen mit der gemeinsamen Faszination für Yoga hat gemeinsam geübt, gelacht, gegessen, geredet, getanzt und gestaunt. Ich glaube, da kann ich für uns alle sprechen. Das ist es auch, was mich am Yoga immer wieder begeistert: Yoga verbindet die Menschen miteinander, so unterschiedlich sie auch sein mögen, und er ermöglicht Begegnungen mit dem Herzen.
Dieser Beitrag ist keine Werbung, sondern aus der Überzeugung und einem anhaltenden Glücksgefühl heraus entstanden.
Mehr über Yoga findet ihr in verschiedenen Blogbeiträgen hier: textyogi bloggt
Fotos: Ute Freundl, Website https://millretreats.at/