Good bye darkness, hello sunshine: Trauer und Yoga

Trauer und Yoga: Nenn’ es Schicksal, Gottes Fügung oder den Willen des Universums – wenn urplötzlich ein geliebter Mensch von uns geht, ist das sehr schwer zu ertragen. Ganz besonders dann, wenn es in jungen Jahren passiert, hadern wir mit allem – mit Gott, der Welt und unserer Beziehung zum Verstorbenen. Nie ist der Zeitpunkt richtig, nie ist alles gesagt worden, was zu sagen war, nie können wir akzeptieren, dass nicht alles in unserer Hand liegt.

So ein trauriges Ereignis wirft uns auf uns selbst zurück. Und fast nichts tröstet, außer wir ziehen Kraft aus dieser Selbstreflexion – wo immer sie auch stattfindet: in der Kirche, beim Yoga, in Gesprächen mit Freunden, Familie, Therapeuten. Dann braucht es noch Hingabe an die Zeit, an die Umstände, an die Sache an sich und irgendwann wird alles wieder heller. Dazwischen sind sehr viele verschiedene Gefühlszustände – darunter nicht nur Traurigkeit, sondern auch Wut. Und die darf sein.

Trauer und Yoga: Wut darf sein!

Trotzdem sollten wir immer wieder versuchen, einen neutralen Blick auf unser Zwiegespräch zu werfen und mit der Zeit darf er wieder liebevoller werden, annehmender. Damit sind wir ganz im Yoga, denn das ist es, was wir üben, wenn wir regelmäßig Yoga praktizieren. Die neutrale, nicht wertende Innenschau tut nämlich unendlich gut, weil sie uns freier macht von allen Vorgaben, von allen Mustern, von dem, was wir über uns und wie wir sein sollten, gelernt haben. Diese Freiheit muss aber erst gewonnen werden und das immer wieder neu, denn sie bleibt nicht dauerhaft.

Schau nicht weg, schau hin!

Es ist super einfach, immer wegzulaufen, sich vor Gesprächen zu drücken, Dinge ungesagt zu lassen, sich anzupassen, eigene Fehler nicht wahrzunehmen, zu verdrängen, usw. Fast so einfach, wie die Kids vor den Fernseher zu setzen und sich nicht der Diskussion zu stellen, warum sie das jetzt nicht dürfen. Aber es ist gut, sich zu reiben, es formt uns und unsere Kinder, unseren Charakter, unsere Persönlichkeit, unser Ich. Auch wenn es durchaus sehr anstrengend sein kann.

Auch hier drängt sich für mich ein Vergleich mit der Yogapraxis auf: Yoga kann total anstrengend sein, wenn wir wirklich authentisch üben, und zwar physisch wie auch mental. Aber wenn man sich nicht ganz so anstrengen will, kann man auch schummeln, geistig dabei völlig woanders sein und eben nicht die körperlichen Grenzen ausloten, sondern in der eigenen Bequemzone bleiben. Das geht! Verschafft aber nicht die Befriedigung, die wir bekommen, wenn wir intensiv geübt haben.

Erkenne dich selbst – unsere Aufgabe im Leben

Beim Yoga erkennt man sehr schön, wie die Leute durchs Leben gehen: ganz entspannt, ohne große Höhen und Tiefen – was völlig ok ist, sehr bewegt, mit großen Ausschlägen, irgendwie nicht im Gleichgewicht oder halt auf der Mittelspur – relaxed und an den richtigen Stellen dynamisch, um dann wieder Entspannung, Gleichmut und Hingabe zu finden. Wie gehst du durch dein Leben? Was hilft dir, wenn es dir schlecht geht? Das würde ich gern erfahren. Namasté!

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